Das Charakteristische der erzgebirgischen Nussknacker sind die gedrechselten und bemalten, zu Figuren zusammengebauten Nussknackerformen, die inhaltlich eine martialische (kriegerische, wilde, streitbare) Aussage haben. Ihnen sind Typen vorbehalten wie Soldat, König, Gendarm, Oberförster, Ritter und dergleichen. Aus dem 18. Jahrhundert sind grimmig dreinschauende Soldaten, Landknechte, Könige und andere Volkstypen überliefert. Das 19. Jahrhundert kennt daneben bös blickende Gendarmen und Groteskfiguren mit langen Nasen. Sicher ist es nicht zufällig, dass unter den frühen Typen der Nussknacker im Erzgebirge die Vertreter der Obrigkeit dominieren. Die armen Spielzeugmacher tauschten gleichsam die Rollen und ließen sich von jenen die Nüsse knacken, denen sie im drangvollen Alltag oft rechtlos ausgeliefert waren. Der Wandel in der Auffassung prägte sich in der Gestaltung aus. Die preußische Pickelhaube wurde zur Königskrone, das Gewehr zum Zepter, das Gold der königlichen Zackenkrone wurde auf einen mächtigen, vom Bergmann entliehenen schwarzen Schachthut gebracht. Bis auf Ausnahmen erfolgt die Fertigung der heutigen Nussknacker in Teilstücken, so dass der Kopf bei der Fertigung separat aufgesetzt wird und diese nicht mehr zum dauerhaften Nüsse knacken geeignet sind.
Das Charakteristische der erzgebirgischen Nussknacker sind die gedrechselten und bemalten, zu Figuren zusammengebauten Nussknackerformen, die inhaltlich eine martialische (kriegerische, wilde,...
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Nussknacker
Das Charakteristische der erzgebirgischen Nussknacker sind die gedrechselten und bemalten, zu Figuren zusammengebauten Nussknackerformen, die inhaltlich eine martialische (kriegerische, wilde, streitbare) Aussage haben. Ihnen sind Typen vorbehalten wie Soldat, König, Gendarm, Oberförster, Ritter und dergleichen. Aus dem 18. Jahrhundert sind grimmig dreinschauende Soldaten, Landknechte, Könige und andere Volkstypen überliefert. Das 19. Jahrhundert kennt daneben bös blickende Gendarmen und Groteskfiguren mit langen Nasen. Sicher ist es nicht zufällig, dass unter den frühen Typen der Nussknacker im Erzgebirge die Vertreter der Obrigkeit dominieren. Die armen Spielzeugmacher tauschten gleichsam die Rollen und ließen sich von jenen die Nüsse knacken, denen sie im drangvollen Alltag oft rechtlos ausgeliefert waren. Der Wandel in der Auffassung prägte sich in der Gestaltung aus. Die preußische Pickelhaube wurde zur Königskrone, das Gewehr zum Zepter, das Gold der königlichen Zackenkrone wurde auf einen mächtigen, vom Bergmann entliehenen schwarzen Schachthut gebracht. Bis auf Ausnahmen erfolgt die Fertigung der heutigen Nussknacker in Teilstücken, so dass der Kopf bei der Fertigung separat aufgesetzt wird und diese nicht mehr zum dauerhaften Nüsse knacken geeignet sind.