Bereits im 16. Jahrhundert gab es in den Kirchen Bergmannsdarstellungen. Die aus Zinn gefertigten Knappenfiguren dienten als Träger der Altarkerzen. Im Erzgebirge war die Beziehung Bergmann, Licht und Gotteshaus sehr eng verbunden. Der Bergmann besaß ein stark emotionales Verhältnis zum Licht, war es doch Beleuchtungsquelle schlechthin. Für die äußerst gefahrvolle Tätigkeit unter Tage wurde das Licht zum symbolträchtigen Sinnbild für Glaube, Glück und Leben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Weihnachtsfest zum Lichterfest, in jedem Haus zogen selbstgefertigte hölzerne Lichterbergleute ein. Als gedrechselte Dockenfigur, anfangs mit massegedrückten Armen versehen, wird der Lichterbergmann seit 1870 gefertigt. In der Uniform eines einfachen Hauers des Freiberger Reviers trägt er am grünen Schachthut die bergmännischen Symbole Schlegel und Eisen. Zunehmend wurde ihm der Lichterengel zur Seite gestellt. Allerdings verkörpert er eine lange Kulturgeschichte, die über den Kirchenraum, Verkündigungsengel, schließlich in die Weihnachtsstube des Erzgebirges führt. Noch heute gibt es in vielen erzgebirgischen Familien den Brauch, den Mädchen zu ihrer ersten Weihnacht einen Engel und den Jungen einen Bergmann zu schenken. Dieser begleitet sie dann meist ein Leben lang und wird auch vielfach mit in die Ehe gebracht.
Bereits im 16. Jahrhundert gab es in den Kirchen Bergmannsdarstellungen. Die aus Zinn gefertigten Knappenfiguren dienten als Träger der Altarkerzen. Im Erzgebirge war die Beziehung Bergmann, Licht...
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Engel & Bergmann
Bereits im 16. Jahrhundert gab es in den Kirchen Bergmannsdarstellungen. Die aus Zinn gefertigten Knappenfiguren dienten als Träger der Altarkerzen. Im Erzgebirge war die Beziehung Bergmann, Licht und Gotteshaus sehr eng verbunden. Der Bergmann besaß ein stark emotionales Verhältnis zum Licht, war es doch Beleuchtungsquelle schlechthin. Für die äußerst gefahrvolle Tätigkeit unter Tage wurde das Licht zum symbolträchtigen Sinnbild für Glaube, Glück und Leben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Weihnachtsfest zum Lichterfest, in jedem Haus zogen selbstgefertigte hölzerne Lichterbergleute ein. Als gedrechselte Dockenfigur, anfangs mit massegedrückten Armen versehen, wird der Lichterbergmann seit 1870 gefertigt. In der Uniform eines einfachen Hauers des Freiberger Reviers trägt er am grünen Schachthut die bergmännischen Symbole Schlegel und Eisen. Zunehmend wurde ihm der Lichterengel zur Seite gestellt. Allerdings verkörpert er eine lange Kulturgeschichte, die über den Kirchenraum, Verkündigungsengel, schließlich in die Weihnachtsstube des Erzgebirges führt. Noch heute gibt es in vielen erzgebirgischen Familien den Brauch, den Mädchen zu ihrer ersten Weihnacht einen Engel und den Jungen einen Bergmann zu schenken. Dieser begleitet sie dann meist ein Leben lang und wird auch vielfach mit in die Ehe gebracht.